Kurz vor Niveau von 2009: Griechenland in wirtschaftlicher Erholung

Nach fast 15 Jahren einer verheerenden Schuldenkrise, die mit Sparmaßnahmen, Entbehrungen für die Bevölkerung und Unruhen einherging, könnte sich die griechische Wirtschaft in diesem Jahr vollständig erholen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Prognosen von Beamten und Investoren.

Im Verlaufe des Jahres 2024 könne die griechische Wirtschaft um fast drei Prozent wachsen, was dem Vorkrisenniveau von 2009 nahe käme und deutlich über dem Durchschnitt der Eurozone (0,8 Prozent) läge, meldet die Nachrichtenagentur.

Nach Angaben des Statistikdienstes und des griechischen Finanzministeriums lag das BIP des Landes im Jahr 2009 bei rund 230 Milliarden Euro, danach ging es sieben Jahre lang zurück (erst 2018/2019 wurde wieder ein Wachstum verzeichnet), erreichte aber im Jahr 2020 ein Minimum von rund 160 Milliarden Euro. Danach kam es zu einem Anstieg, im Jahr 2022 überstieg das BIP Griechenlands 200 Milliarden Euro, wuchs 2023 weiter und erreichte zum Ende des letzten Jahres 210 Milliarden Euro.

Die Kosten für Kredite sind in Griechenland auf ein niedrigeres Niveau als in Italien gefallen, und alle griechischen Banken, die zuvor "gerettet" wurden, werden zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder vollständig privatisiert sein. Von Anlegern wird das als ein Anzeichen dafür gewertet, dass sich die Wirtschaft endlich normalisiert. Wim-Hein Pals von der niederländischen Gesellschaft zur Vermögensverwaltung RoBeCo, die vor kurzem Anteile an griechischen Banken gekauft hatte, erklärt:

"Die griechische Wirtschaft ist in guter Verfassung, um von weiterem Wachstum zu profitieren."

Im Jahr 2010 stand sich Griechenland im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit während der europäischen Schuldenkrise, die auch Italien, Spanien, Portugal und Irland betraf und das Risiko eines Auseinanderbrechens der Eurozone mit sich brachte. Die Europäische Union und der Internationale Währungsfonds reagierten mit Finanzhilfen, um angeblich die griechische Wirtschaft zu retten. Bedingung für die Finanzhilfen war, dass die Regierung in Athen Reformen durchführt und sich an die dafür vorgegebenen Sparauflagen hält, was immer wieder zu Protesten in der griechischen Bevölkerung führte.

Im Jahr 2023 wurde die Kreditwürdigkeit Griechenlands von westlichen Ratingagenturen zum ersten Mal seit Jahren wieder als "Investment Grade" eingestuft, aber die Probleme in der Wirtschaft des Landes bestehen weiterhin, berichtet Reuters. Dazu würden sinkende Geburtenraten, Arbeitskräftemangel und Naturkatastrophen – wie Waldbrände und Überschwemmungen – gehören, die sich negativ auf die öffentlichen Finanzen auswirken. Darüber hinaus wird das griechische Wirtschaftswachstum durch die Stagnation in führenden Ländern der Eurozone gebremst, die einst Griechenland strenge Reformen auferlegt hatten, resümiert die Nachrichtenagentur.

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