Polen: Präsident Duda erklärt Bereitschaft zur Stationierung von US-Atomwaffen

Am Montag räumte der polnische Präsident Andrzej Duda ein, dass die Frage der Stationierung von US-Atomwaffen in seinem Land, "schon seit einiger Zeit ein Thema in polnisch-amerikanischen Gesprächen ist". Er erklärte das in einem Interview mit der polnischen Tageszeitung Fakt.

Derzeit haben die USA ihre Atomwaffen in fünf weiteren NATO-Mitgliedsstaaten stationiert: in Belgien, Deutschland, Italien, den Niederlanden und in der Türkei. Duda erklärte nun zur Bereitschaft Polens: "Ich habe bereits mehrmals darüber gesprochen. ... Ich muss zugeben, dass ich auf Nachfrage unsere Bereitschaft erklärt habe." Als Begründung für diese Haltung nannte er, Russland habe seine Exklave Kaliningrad an der Grenze zu Polen und Litauen "zunehmend militarisiert" und seine Atomwaffen auch in Weißrussland stationiert.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte im vergangenen Jahr angekündigt, taktische Atomwaffen in Weißrussland zu stationieren. Der Nachbarstaat sei auch Moskaus wichtigster Verbündeter. Den Ausschlag für diesen Schritt habe die Entscheidung Großbritanniens gegeben, die Ukraine mit Munition mit abgereichertem Uran zu beliefern. Außerdem wies Putin darauf hin, dass die USA seit Jahrzehnten ihre Atomwaffen in Europa stationiert haben.

Duda erklärte am Montag, Polen habe als NATO-Mitglied bestimmte Verpflichtungen, und "in dieser Hinsicht verfolgen wir einfach eine gemeinsame Politik". Zur Bereitschaft, in Polen US-Atomraketen aufzustellen, machte der polnische Präsident klar:

"Wenn unsere Verbündeten beschließen, Atomwaffen im Rahmen der nuklearen Teilhabe auch auf unserem Territorium zu stationieren, um die Sicherheit an der Ostflanke der NATO zu stärken, sind wir dazu bereit."

Der russische Außenminister Sergei Lawrow hatte im Januar gesagt, Moskau betrachte die Atomwaffen der USA, Großbritanniens und Frankreichs als "ein einziges Atomwaffenarsenal, das auf die Russische Föderation gerichtet ist", da die NATO Russland zur "Hauptbedrohung" erklärt habe. Russland trage dieser Realität in seiner Nuklearpolitik Rechnung. Allerdings wurde vonseiten Moskaus auch wiederholt erklärt, dass ein Atomkrieg niemals geführt werden dürfe und dass Russland nie mit dem Einsatz seines Atomwaffenarsenals gedroht habe.

Mehr zum Thema - Die USA schleichen sich langsam aus dem Ukraine-Konflikt raus

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