Russland und Ukraine vereinbaren Austausch von Kindern aus getrennten Familien

Vertreter Russlands und der Ukraine haben zum ersten Mal direkte Verhandlungen über den Austausch von Kindern aus getrennten Familien durchgeführt. Nach Angaben der russischen Beauftragten für Kinderrechte, Maria Lwowa-Belowa, fand das Treffen am Mittwoch in Doha unter Vermittlung Katars statt. Im Laufe des Gesprächs wurde vereinbart, dass Russland 29 Minderjährige der Ukraine übergibt. Im Gegenzug kehren 19 Kinder aus der Ukraine zu ihren Familien in Russland zurück.

Die katarische Seite beaufsichtigte die Listen der auszutauschenden Kinder, betonte Lwowa-Belowa gegenüber Journalisten. Falls die Situation sich ändere, würde Russland reagieren.

Innerhalb des vergangenen Jahres könnten dank Katars Vermittlerrolle insgesamt 28 ukrainische Kinder zu ihren Familien zurück, erinnerte die russische Beamte. Fünf Minderjährige seien mit Angehörigen in Russland wieder zusammengeführt worden.

Lwowa-Belowa bezeichnete die Angaben, dass sich in Russland 19.500 ukrainische Kinder befinden, als Falschinformationen. Diese Daten seien von der ukrainischen Seite im Jahr 2022 bekannt gegeben worden, als die Frontlinie in der Konfliktzone sich ständig geändert habe. Zuvor im Dezember 2023 hatte Lwowa-Belowa erklärt, dass alle Kinder, die deswegen von ihren Familien getrennt gewesen seien, seien bereits wieder mit Verwandten.

Im Januar 2024 hatte der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmitri Lubinez erklärt, dass seit der Eskalation des Ukraine-Konflikts 517 Minderjährige und 2828 Erwachsene in die Ukraine zurückgekehrt waren.

Kiew wirft wiederholt Moskau vor, Kinder aus den von russischen Truppen eingenommenen Gebieten zwangsläufig fortzubringen. Russische Behörden erwidern, es handele sich um Evakuierungsmaßnahmen aus Sicherheitsgründen. Im März 2023 erließ der Internationale Strafgerichtshof einen Haftbefehl gegen Lwowa-Belowa und den Präsidenten Wladimir Putin wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen im Zusammenhang mit illegaler Deportation von Kindern.

Mehr zum Thema – Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs gegen Putin: Reaktionen und rechtliche Konsequenzen

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