USA sollen über iranischen Angriff auf Israel informiert gewesen sein

Teheran hat die USA nach eigenen Angaben vor und nach dem Raketenangriff auf Israel über den selbigen informiert. Irans Außenminister Hossein Amir-Abdollahian laut der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA:

"Wir haben den Amerikanern in klaren Botschaften mitgeteilt, dass die Entscheidung , das zionistische Regime zu bestrafen, endgültig und entschieden war."

In der Nacht zu Sonntag habe Iran eine weitere Nachricht an die USA über diplomatische Kanäle geschickt, "und erwähnt, dass wir nicht nach einer Eskalation der Spannungen in der Region streben", so Amir-Abdollahian.

Laut der Nachrichtenagentur IRNA sollen die Nachrichten über die schweizerische Botschaft in Teheran übermittelt worden sein. Grund dafür ist, dass die USA und Iran seit mehr als vier Jahrzehnten keine diplomatischen Beziehungen mehr unterhalten. Der selten auftretende diplomatische Austausch erfolgt daher meist indirekt über die Schweiz. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der US-Regierung, John Kirby, hatte entsprechende Berichte bereits am Montag dementiert und sagte:

"Die Vereinigten Staaten haben weder vom Iran noch von irgendjemand anderem Nachrichten erhalten, die Aufschluss über einen bestimmten Zeitpunkt, bestimmte Ziele oder Waffentypen, die sie abfeuern würden, gaben."

Sofern die Angaben der iranischen Nachrichtenagenturen zutreffen, stellt sich die Frage, ob und wann die USA Israel informiert haben. Laut anderen Medienberichten sei Israel nämlich vom Ausmaß des iranischen Raketenangriffs überrascht gewesen und hatte nicht mit einem direkten Angriff gerechnet.

Die New York Times berichtete unter Berufung auf Regierungskreise der USA, Israels, Irans und weiterer Nahost-Staaten, dass Israel vom Ausmaß des iranischen Angriffs überrascht gewesen sei. Im Bericht heißt es, Israel hätte sich mit seinem Angriff auf die iranische Botschaft in Syrien Anfang des Monats "schwer verkalkuliert".

Demnach habe man in Israel mit kleineren Vergeltungsschlägen von "Stellvertretern" Teherans oder einer "begrenzten" iranischen Attacke gerechnet. Nachdem man eine Vergeltungsaktion Irans antizipiert hatte, ging man zunächst von einem Angriff von zehn, später von 70 iranischen Boden-Boden-Raketen aus. Bekanntermaßen wurden letztendlich mehr als 500 Raketen, Marschflugkörper und Drohnen auf Israel abgefeuert, von denen der größte Teil abgefangen wurde.

Wie die New York Times weiter berichtet, hätten sich "führende israelische Politiker" für einen sofortigen Vergeltungsschlag ausgesprochen. Intern habe es geheißen, ein Abwarten könne den internationalen Druck erhöhen und "Iran glauben lassen, er habe neue Spielregeln für den Konflikt festgelegt".

Mehr zum Thema ‒ "Drittstaaten müssen mit reingezogen werden" – Baerbock im Gespräch zum Nahost-Konflikt

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